Seggelke HistorischE KLARINETTEN ORIGINALGETREUE NACHBAUTEN
Die Herstellung historischer Klarinetten erfordert ein hohes Maß an Fähigkeiten und Erfahrungen. Der Nachbau historischer Klarinetten hat die Aufgabe, die Klangqualität und das Spielgefühl einer bestimmten Ära wiederherzustellen. Dies erfordert viel Sorgfalt und Präzision. Der Nachbau von Klarinetten aus früheren Zeiten muss die ursprünglichen Konstruktionsmerkmale und die Technik des Spielens so genau wie möglich wiedergeben.
ORIGINALES ABBILD
Voraussetzung für den funktionierenden Nachbau von historisch bedeutsamen Originalinstrumenten ist die Kenntnis über Proportionen und richtig interpretierte Abmessungen. Aus konservatorischen Gründen dürfen Originalinstrumente aus Museen und Sammlungen wenn überhaupt nur sehr kurz angespielt werden, um Erkenntnisse über Stimmton und Relationen von Bohrung und Tonlöchern zu bekommen. Darüber hinaus müssen auch die Materialien, die für die Herstellung verwendet werden, die dem ursprünglichen Standard entsprechen.
Alle unsere historischen Nachbauten werden aus Buchsbaum gefertigt. Die Mundstücke bestehen ebenfalls aus Buchsbaum, bei einigen Nachbauten können sie auf Wunsch aus Kautschuk geliefert werden.
HISTORISCHER KLANG
Der Nachbau einer historischen Klarinette erfordert auch ein tiefes Verständnis für die Spielpraxis und die Musikstilistik der jeweiligen Epoche. Um eine authentische Klangqualität zu erreichen, muss die Klarinette in der richtigen Weise gebaut und eingestellt werden. Dies kann bedeuten, dass bestimmte Parameter des Originalinstruments für den Nachbau angepasst werden müssen. So kann beispielsweise eine vorgegebener Stimmton erreicht werden, ohne dabei den typischen Klang des Instruments zu verändern.
ZUSAMMENARBEIT MIT MUSEEN
Unsere Werkstatt ist der Ort, an dem Geschichte wieder lebendig wird. Jochen Seggelke besitzt einen ausgezeichneten Ruf und Reputation für die Restauration von historischen Instrumenten. Deshalb erhalten wir immer wieder exklusiven Zugang zu solchen Instrumenten. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit führenden Museen für Musikinstrumente hat unser Know-how für frühere Bauweisen und die Anlage von Mechanik auf diesem Gebiet fundamental geprägt und fließt heute in unsere historischen Nachbauten ein.
Das Resultat sind Instrumente, die nicht nur klanglich einzigartig sind, sondern auch das ästhetische Erbe vergangener Epochen in sich tragen. Erleben Sie die Magie längst vergangener Klänge und tauchen Sie ein in die Geschichte der Musik. Ob Sie eine Musikerin, ein Sammler oder eine Enthusiastin sind – unsere historischen Instrumente werden Sie begeistern und inspirieren.
JSB IMPRESSIONEN
historische Nachbauten
im Einsatz
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WORKSHOP SESSIONS with Clarimonia: A very little night music (Mozart)
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KLARINETTEN Anfang 18. JAHRHUNDERT
a=415 Hz
Klarinette in F
nach FAMILIE SCHERER • BUTZBACH
Tauchen Sie ein in die Welt der Musik des 18. Jahrhunderts mit unserer Klarinette in F. Dieses Instrument ist dem historischen Vorbild aus der Werkstatt der Familie Scherer aus Butzbach in Hessen nachempfunden. Die Familie bestand aus angesehenen Kunstdrechslern und Instrumentenbauern, die bereits vor 1700 in Erscheinung traten. Unter den vielen talentierten Mitgliedern der Familie könnte Georg Heinrich Scherer (1703-1778) ein potenzieller Schöpfer dieser Klarinette sein.
Dieser Instrumentennachbau eröffnet Raum für Spekulationen und Fantasien darüber, welche Musik einst damit gespielt wurde. Die Stimmung in F weist auf vielfältige Einsatzmöglichkeiten hin. Diese historische Klarinette könnte als Alternative zu Hörnern, Trompeten oder Flöten gedient haben. Ob bei königlichen Höfen, in Kammermusikensembles oder in traditionellen Dorffesten – die Klarinette hat in der Musik des späten 18. Jahrhunderts eine wichtige Rolle gespielt und war oft ein wertvolles Element in der Orchestrierung.
Klarinette in D, 2 Klappen
nach J. Denner • Nürnberg
Der Nachbau des Instrumentes von Jakob Denner aus dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg repräsentiert eine der frühesten Klarinetten.
Jakob Denner (1685-1735) ist der älteste Sohn von Johann Christof Denner (1655-1707) und war so an der Entwicklung der Klarinette direkt beteiligt. Obwohl der Schnabel noch recht breit ist (zylindrisch bis zur Spitze), ermöglicht die kurze, offene Bahn ein müheloses Spielen im Clarin-Register. In dieser Lage ist der Klang des Instrumentes dem der Naturtrompete durchaus ähnlich.
Auf Klarinetten dieser Art können „Clarino”-Stimmen leicht ausgeführt werden, die Konzerte von Johann Melchior Molter stellen herausragende solistische Literatur dar.
Klarinette in C, 2 Klappen
nach J. Denner
Das Original zu unserer C-Klarinette nach Jakob Denner steht im Musikinstrumentenmuseum in Berlin, der Sammlung Preussischer Kulturbesitz Berlin. Der Stimmton des Instrumentes liegt etwa um 440 Hz, so dass wir das Oberstück und rechte Handstück etwas verändert bauen, um das Instrument auch im heute üblichen barocken Stimmton von 415 Hz anbieten zu können.
Der Stimmton 440 Hz weist auf Verwendung mit Chor oder Orgel hin. Ein Mittelstück in 415 Hz ist für das Musizieren im Orchester bzw. im Kammerensemble.
KLARINETTEN Ende 18. JAHRHUNDERT
a=430 Hz
Klarinette in C, 5 – 8 Klappen
nach Bühner & Keller • Straßburg
5 Klappen
6 Klappen + Doppelloch für cis’
8 Klappen
Die Firma Bühner & Keller aus Straßburg bestand etwa zwischen 1802 und 1844. In der Fagott-Schule von Ozi wird auf ihre Instrumente verwiesen. Unser Nachbau beruht auf einem Instrument aus der Sammlung Staatliche Museen Meiningen.
Diese C-Klarinette ist äußerlich vergleichbar mit der von Baumann (Paris, 1772-1845), hat jedoch eine typisch deutsche Bohrung mit spät beginnendem Konus, und dadurch einen sehr vollen und weichen Klang. Das Original hat 5 Klappen. Wir bieten es, je nach Wunsch, mit bis zu 8 Klappen an. Das Instrument hat eine hervorragende Intonation und ist leicht zu spielen. So fällt der Wechsel zur B- oder A-Klarinette leicht, da das Mundstück auch mit Blättern für B-Klarinetten spielbar ist.
Klarinette in B/A
nach J. Frölich • Dettelbach
5 Klappen, Doppelloch für cis’
in B mit austauschbarem Mittelstück nach A (auf Anfrage auch in 420 Hz)
Diese frühe fünfklappige Klarinette weist als Besonderheit den nicht vom Unterstück getrennten Schallbecher auf. Das Originalinstrument ist in einer Privatsammlung erhalten, Birne und Mundstück fehlen und sind ergänzt worden. Charakteristisch ist die dünne Wandstärke der Mittelstücke mit sehr kleinen, weit auseinanderliegenden Tonlöchern.
Die Bohrung ist mit 14,55 mm als relativ weit zu bezeichnen. Das Originalinstrument stammt aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts und markiert den Übergang von der 4- Klappenklarinette der frühen Klassik zum 5-klappigen Instrument der Wiener Klassik.
Die Nähe der Werkstatt Frölichs zur Würzburger Residenz lässt vermuten, dass der berühmte Würzburger Klarinettenvirtuose und -lehrer, Phillip Meissner (1748-1816) die Instrumente kannte und vielleicht sogar verwendete.
Klarinette in B/A
nach H. Grenser • Dresden
7 Klappen
9 Klappen
11 Klappen
Bassettunterstück zur A-Klarinette
Heinrich Grenser (1764-1813) übernahm im Jahr 1796 die Werkstatt seines Onkels August Grenser in Dresden. Unser Nachbau bezieht sich auf die Instrumente aus dem Musikinstrumentenmuseum in Markneukirchen in A und B.
Virtuosen wie z. B. Hendrik Crusell und Ivan Müller spielten auf Klarinetten von Heinrich Grenser. In ihrer Grundform ist sie noch der klassischen 5-klappigen Klarinette nahe. Der starke Korpus sowie die sichere Intonation auch auf schwierigen Halbtönen ermöglichen aber schon die Interpretation der Werke von Weber, Mendelssohn u.a.
Bassettklarinette in A
nach der Zeichnung des Instrumentes von Anton Stadler und Theodor Lotz
Die Bassettklarinette (in A, B oder auch C) ist ein dem Bassetthorn ähnliche Instrument. Wolfgang Amadeus Mozart komponierte hierfür sein Klarinettenquintett KV 581 sowie das Klarinettenkonzert KV 622, das heute nur in rekonstruierter Fassung vorliegt. Die Bassettklarinette wurde um 1788 von dem Wiener Hofinstrumentenmacher Theodor Lotz zusammen mit Mozarts Freund Anton Stadler (1753-1812) entwickelt. Wie beim Bassetthorn üblich, erweiterten sie den Tonumfang um eine große Terz nach unten, verwendeten aber alle Halbtonschritte, so dass für die Erweiterung vier Klappen notwendig waren.
Die Bassetthörner aus der Zeit sind diatonisch und haben eine zweifach gewinkelte Bohrung, während die kürzere Bassettklarinette noch gestreckt gebaut werden kann.
Nachdem kein Originalinstrument zur Vermessung vorhanden ist, haben wir unseren historischen Nachbau nach umfangreichen Studien nach einer Originalzeichnung des Instrumentes von Theodor Lotz angefertigt. Diese Zeichnung befand sich auf einem Programmzettel einer Konzertreise Stadlers, im Jahre 1798 in Riga, auf dem er sowohl als Erfinder als auch als Virtuose aufgeführt wurde. Das Instrument ist mit einer Art Liebesfuß ausgeführt, wie er auch bei einigen Bassetthornmodellen gebaut wurde. Grundlage unseres Nachbaus ist die A-Klarinette nach H. Grenser, Dresden. Ähnliche Instrumente wurden z. B. in den Werkstätten von Johann Benjamin Eisenbrandt, Göttingen (vor 1822) und von Johann Georg Braun, Mannheim (zwischen 1816 und 1833) in unterschiedlichen Stimmungen gefertigt.
Die tiefsten Passagen des Klarinettenkonzertes wurden nach Mozarts Tod häufig oktaviert, um es auf der verbreiteten A-Klarinette spielen zu können. Mit einer Bassettklarinette in A, welche wir auch in moderner Form anbieten, kann das Werk im Original gespielt werden. Den Becher nach Stadler können Sie auch für unsere modernen Bassettklarinetten verwenden.
Bassetthorn in F
nach Hammig jun. • Wien
1792 stellte Friedrich Hammig sen. ein „neues Bassetthorn” vor. Um die Wende zum 19. Jahrhundert übergab er die Instrumentenbauwerkstatt an seinen Sohn Friedrich Hammig jun. Dieser baute das Instrument in der väterlichen Form weiter.
Das Vorbild für diese Kopie befand sich in der Sammlung von Buffet-Crampon in Mantes-La-Ville (Frankreich). Es ist mit zwei unterschiedlich langen Birnen und Oberstücken erhalten, das fehlende Mundstück wurde ergänzt. Das erhaltene Instrument verfügt über sechs Klappen und zwei Bassettklappen für Tief-D und -C. Wir bauen dieses Instrument mit bis zu neun Klappen und drei Bassettklappen nach.
AUTHENTISCHE
KLANGQUALITÄT & ÄSTHETIK
Originale
Konstruktions-
Merkmale
Materialien nach
ursprünglichem
Standard
Historische
Instrumente und
Pläne als Vorlage
KLARINETTEN 19. JAHRHUNDERT
A = 438-440 Hz
Klarinette in A/B
nach HEINRICH FRIEDRICH KAYSER • Hamburg
13 Klappen
Die Werkstatt von Kayser (1809-1890) befand sich zu seiner Zeit auf dänischem Boden. Daher sind die Instrumente vor allem in Dänemark und auch in England relativ bekannt geworden. Sie eignen sich besonders für die Musik von Robert Schumann, den frühen Johannes Brahms, Niels Wilhelm Gade, und die Opernliteratur bis etwa 1860/70. Originale Instrumente findet man vor allem in Norddeutschland und Skandinavien, aber auch in Mitteldeutschland.
Diese Nachbauten haben wir auf Anregung von Keith Puddy angefertigt, Professor für Klarinette an der Royal Academy of Music (London).
Klarinetten in A/B
nach Georg Ottensteiner • München
19 Klappen
versilberte Mechanik, auf Wunsch vergoldet
2 Birnen, 438-440 Hz
Carl Baermann in seiner Klarinettenschule aus dem Jahre 1860/61 – Ausgabe 1917 – Band la ED 502 a:
„Da trat der Königlich-bayerische Hofmusikus Theobald Boehm mit seiner neuen Flöte auf und gab durch sein System eine ganz neue Richtung an. Demselben bin ich nun selbst nach unparteiischster Prüfung aller neuen Erfindungen aus innerster Ueberzeugung soweit gefolgt, als ich es ohne Nachteil für den Charakter des Instrumentes und ohne, dass das früher Leichte erschwert wurde, anwenden konnte. So ist nun die Klarinette mit Hilfe des wirklich ausgezeichneten und fachmännisch gebildeten Instrumentenmachers Georg Ottensteiner in München in der Form entstanden, wie sie nachstehend abgebildet steht. Ein vollkommenes Instrument mit absolut reiner Stimmung gibt es ebensowenig, als es möglich wäre, ein in dieser Beziehung vollkommenes Klavier herzustellen und abzustimmen, Dies wird jeder Musiker einsehen, der den Unterschied zwischen einem Kreuz und einem B kennt, denn das Cis ist z.B. als große Terz von A-Dur sehr verschieden von Des, als der kleinen Terz von B-moll.”
Nach dem Tod von Richard Mühlfeld 1907 stellte dessen Familie seinen Klarinettensatz den Staatlichen Museen Meiningen, Sammlung Musikgeschichte, zur Verfügung. Mit ihrer großen Tradition stehen diese Instrumente heute für Interessierte stellvertretend für die Aufführungspraxis der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auch stehen sie in enger Beziehung zu den späten Werken von Brahms für Klarinette.
Unsere Nachbauten halten sich eng an die vorgegebenen Originalabmessungen. Die Mechanik beim Originalinstrument besteht aus Neusilber (CuZnNi). Wir bieten bei den Nachbauten die Mechanik versilbert oder gegen Aufpreis auf Wunsch vergoldet an. Mundstücke werden aus Grenadillholz oder Kautschuk von Hand nach dem Original gefertigt.
GOOD TO KNOW
SEGGELKE HISTORISCHE KLARINETTEN
ORIGINALE
NACHBAUTEN
IN HANDARBEIT
REPRODUZIERT
KLANG EINER
VERGANGENEN ÄRA